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Was haben ein Schwamm und eine Getränkedose gemeinsam?

Aktualisiert: 18. Feb.

Auf den ersten Blick nichts, aber beide zeigen uns eindrucksvoll, wie man mit Druck umgeht – oder eben nicht. Der Schwamm bleibt entspannt, nimmt alles auf und gibt es wieder ab. Die Getränkedose? Einmal zusammengedrückt, bleibt da nicht viel übrig, ausser einer kleinen Pfütze klebrigen Inhalts.


Resilienz – das ist das Zauberwort. Unsere psychische Widerstandskraft. Die Frage, die sich stellt ist: Reagiere ich flexibel wie ein Schwamm im Hinblick auf Stress oder zerknittere ich wie die Cola-Dose, sobald der Druck kommt?

Eine resiliente Belegschaft kann nicht nur mehr einstecken, sondern auch besser mit den Launen des Unternehmens umgehen. Ohne dabei naiv durch den Sturm zu pfeifen. Es geht darum, realistisch und gleichzeitig energiegeladen zu bleiben, auch wenn die To-do-Liste wie ein Kriegsplan aussieht.


Viele Mitarbeiter und Führungskräfte denken, Stress zuzugeben sei wie ein öffentliches „Ich bin schwach“-Schild um den Hals. Bitte mich ignorieren. Das Resultat? Sie ignorieren die frühen Warnsignale wie Schlafstörungen oder die gefährliche Symbiose zwischen Dauerkaffee und Appetitlosigkeit – bis sie irgendwann mit einem Burnout auf der Couch landen, den Laptop in der einen Hand, den Therapeuten in der anderen.


Aber jetzt mal ehrlich: Wollen wir wirklich eine Belegschaft, die „mehr aushält“? Mit der geballten Ladung von Druck und der Geschwindigkeit, die immer weiter anzieht – immer mehr, immer schneller? Wollen wir wirklich eine Belegschaft, die nur noch unter Hochdruck arbeitet, bis sie schliesslich zusammenbricht? Also, nach dem Motto: „Hier, noch eine Extra-Portion Stress, bitte mit Schlagsahne?“ Resilienz ist kein Freifahrtschein für Überarbeitung. Resilienz heisst nicht, Kollegen in Superman-Capes durchs Büro laufen zu lassen.


Resilienz muss Hand in Hand mit echter Unterstützung gehen. Und ja, das betrifft auch die Führungsriege. Es geht darum, den Menschen zu helfen, in schwierigen Zeiten ihre Selbstwirksamkeit zurückzugewinnen, damit sie mit Herausforderungen wachsen – nicht zusammenbrechen.


Und das Beste? Resilienz ist lernbar. Es braucht Mut, den Blick vom Boden der Dose zu heben und wieder das grosse Ganze zu sehen. Am Ende wollen wir keine Superhelden am Arbeitsplatz – sondern Menschen, die stark genug sind, auch mal schwach zu sein.


Wie ein Schwamm, der Druck und Stress aufnimmt, sich zusammendrückt und dann langsam wieder ausdehnt, bis er seine ursprüngliche Form zurückgewinnt. Mit der richtigen Mischung aus Eigenverantwortung – das bedeutet, die eigenen Grenzen zu kennen – und echter Unterstützung durch das Unternehmen, kann jeder nach einer Belastung wieder in voller Stärke zurückkommen – flexibel, widerstandsfähig und ohne bleibende Dellen.

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